Schutzkonzepte für Lehrerinnen und Lehrer

Angesichts der zunehmenden Herausforderungen und Gefahren an Schulen fordert die Wiener Lehrergewerkschaft die Einführung eines umfassenden Schutzkonzepts für Lehrerinnen und Lehrer. Die Gewerkschaft betont die Notwendigkeit, sowohl die physische Sicherheit als auch die psychische Gesundheit des Lehrpersonals stärker in den Fokus zu rücken.

Thomas Krebs, Sprecher der Pflichtschullehrergewerkschaft und Fraktionsführer der FCG – Fraktion Christlicher Gewerkschafter, erklärte: „Die Sicherheit unserer Lehrkräfte ist unerlässlich für einen geordneten Schulbetrieb. Wir fordern die Wiener Stadtregierung auf, ein umfassendes Schutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen, das präventive Maßnahmen und schnelle Interventionen im Ernstfall beinhaltet.“

Die Forderung nach einem Schutzkonzept ist eine Reaktion auf die wachsende Zahl von Gewaltvorfällen und Bedrohungssituationen an Wiener Schulen. Viele Lehrkräfte berichten von Übergriffen und einer allgemeinen Atmosphäre der Unsicherheit. Krebs betonte, dass die Lehrkräfte oft nicht ausreichend geschützt seien und daher professionelle Unterstützung benötigten. „Es kann nicht sein, dass Lehrkräfte täglich Angst haben müssen, dass etwas passieren könnte“, sagte er. „Wir brauchen dringend Maßnahmen, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.“

Das geforderte Schutzkonzept soll mehrere Elemente umfassen:

  1. Sicherheitspersonal an Schulen: Die Präsenz von Sicherheitspersonal soll für einen sicheren Schulalltag sorgen und präventiv gegen Gewalt wirken.
  2. Schulung und Fortbildung: Lehrkräfte sollen in Deeskalationstechniken und im Umgang mit Bedrohungssituationen geschult werden.
  3. Psychologische Betreuung: Ein umfassendes Angebot an psychologischer Unterstützung soll Lehrkräfte entlasten und ihre psychische Gesundheit fördern.
  4. Technische Sicherheitsvorkehrungen: Installation von Sicherheitssystemen wie Überwachungskameras und Alarmanlagen, um die Sicherheit in den Schulen zu erhöhen.

Die Gewerkschaft betont, dass es nicht nur um die Sicherheit der Lehrkräfte, sondern auch um die der Schülerinnen und Schüler geht. „Ein sicheres Schulumfeld ist die Grundlage für erfolgreiches Lernen und Lehren“, so Krebs.

Die Forderung der Lehrergewerkschaft wird von vielen Lehrkräften und Eltern unterstützt. Sie sehen in einem umfassenden Schutzkonzept eine notwendige Maßnahme, um die Bildungsqualität und das Wohlbefinden an den Schulen zu sichern. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die vor einer möglichen Stigmatisierung der Schulen als unsichere Orte warnen und betonen, dass die Prävention von Gewalt auch durch pädagogische Maßnahmen und soziale Projekte unterstützt werden sollte.

Stadtrat Karl Mahrer, Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei, äußerte sich positiv zu den Forderungen der Gewerkschaft: „Wir müssen alles daran setzen, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer in einem sicheren Umfeld arbeiten können. Ein Schutzkonzept ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“

Die Wiener Lehrergewerkschaft drängt nun darauf, dass die Stadtregierung schnell handelt und die vorgeschlagenen Maßnahmen zügig umsetzt. „Unsere Lehrkräfte leisten täglich Großartiges unter oft schwierigen Bedingungen. Sie verdienen es, in einem sicheren und unterstützenden Umfeld zu arbeiten“, so Krebs abschließend.

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