Kritik an „Alles ist in Ordnung“-Haltung der Stadtregierung.

Trotz der Bemühungen, mit 137 neuen Klassenräumen in Wien die steigenden Schülerzahlen zu bewältigen, bleibt die Situation im Pflichtschulbereich angespannt. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist in den letzten zwei Jahren um 10 % gestiegen, was unter anderem auf Geflüchtete aus der Ukraine zurückzuführen ist. Obwohl 1.600 neue Lehrkräfte, darunter viele Quereinsteiger, eingestellt wurden, herrscht nach wie vor ein erheblicher Fachkräftemangel. Die Opposition kritisiert scharf, dass die Maßnahmen nicht ausreichen: Viele Schulen haben weiterhin keinen Zugang zu Schulsozialarbeitern, und drängende Probleme wie unzureichende Deutschkenntnisse, Gewalt an Schulen und mangelnde Integrationsmaßnahmen bleiben ungelöst.

Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr bemühte sich um Optimismus und versprach, dass jede Klasse zum Schulstart mit einer Lehrkraft besetzt sei. Dennoch bleibt der Lehrermangel ein kritisches Thema, da die hohe Fluktuation und die zunehmenden Pensionierungen den Druck auf das Bildungssystem erhöhen. Zudem werfen die steigenden Schülerzahlen Fragen nach der langfristigen Kapazität der Wiener Schulen auf.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass viele der neu eingestellten Lehrer Quereinsteiger sind, was Fragen zur Qualität der Ausbildung und zur Stabilität des Lehrkörpers aufwirft. Die Opposition, insbesondere die Wiener ÖVP und FPÖ, kritisierte Wiederkehrs Darstellungen scharf. Sie warfen ihm vor, die Situation zu verharmlosen und auf drängende Probleme wie die fehlende Schulsozialarbeit und den allgemeinen Niveauverfall an Wiener Schulen nicht ausreichend einzugehen.

Die Grünen forderten zudem umfassendere Reformen, um die strukturellen Probleme im Wiener Bildungssystem zu beheben. Trotz des Ausbaus der Ganztagsschulangebote um zehn Standorte sehen viele in der Opposition diese Maßnahmen als zu gering an, um den steigenden Bedarf und die tiefgreifenden Probleme im Schulsystem zu bewältigen.


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